Das vertikale Mitbestimmungssystem des Berufsbildungsgesetzes entspricht der gewerkschaftlichen Forderung nach Demokratisierung der Wirtschaft und der paritätischen Mitbestimmung der Arbeitnehmer*innen.
Die Zusammenarbeit auf Bundes-, Länder- und Regionsebene geht von der gemeinsamen Verantwortung der Sozialpartner für die Planung, Durchführung und Weiterentwicklung der Berufsbildung aus.
Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) ist das gesetzliche Beratungsorgan der Bundesregierung zu Fragen der Berufsbildung.
Der BIBB-Hauptausschuss:
Dem BIBB-Hauptausschuss gehören je acht Beauftragte der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer und der Länder sowie fünf Beauftragte des Bundes an. Die Arbeitnehmerbeauftragten werden auf Vorschlag der auf Bundesebene bestehenden Gewerkschaften benannt. Die Berufungsperiode umfasst in der Regel vier Jahre.
Beauftragte der Arbeitnehmer
Mitglieder
DGB - Elke Hannack
DGB - Thomas Giessler
IG BAU - Karsten Berlin
IG BCE - Jörg Kunkel
IG Metall - Thomas Ressel
GEW - Ralf Becker
ver.di - Uta Kupfer
DBB
Stellvertretende Mitglieder
DGB - Jan Krüger
EVG - Matthias Zeyner
IG BAU - Stephanie Wlodarski
IG BCE - Stefan Eckhardt
IG Metall - Jörg Ferrando
NGG - Volkmar Wolf
ver.di - Stefan Gaede
DBB
Der Landesausschuss für Berufsbildung (LAB) hat die Landesregierung in Fragen der Berufsbildung zu beraten. Im Rahmen seiner Aufgaben hat er auf eine stetige Entwicklung der Qualität der beruflichen Bildung hinzuwirken.
Der LAB wird bei der Landesregierung errichtet. Die Arbeitnehmerbeauftragten werden auf Vorschlag der auf Landesebene bestehenden Gewerkschaften berufen. Der Berufungszeitraum (Amtsperiode) beträgt in der Regel vier Jahre.
Der Landesausschuss für Berufsbildung setzt sich zusammen aus der gleichen Zahl von Arbeitnehmerbeauftragten und Arbeitgeberbeauftragten sowie Beauftragten der obersten Landesbehörde. Er kann zur Stärkung der regionalen Ausbildung- und Beschäftigungssituation Empfehlungen aussprechen.
Der Berufsbildungsausschuss ist in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung zu unterrichten und zu hören. Er beschließt von der zuständigen Stelle zu erlassende Rechtsvorschriften bzw. Stellungnahmen zur Durchführung der Berufsbildung. Im Rahmen seiner Aufgaben hat er auf eine stetige Entwicklung der Qualität der beruflichen Bildung hinzuwirken.
Auf regionaler Ebene haben die zuständigen Stellen zwingend einen Berufsbildungsausschuss zu errichten. Der Berufsbildungsausschuss ist ein Organ der zuständigen Stelle. Er gibt sich zu Beginn jeder Berufungsperiode eine Geschäftsordnung.
Zu den zuständigen Stellen gehören für den gewerblichen Bereich 79 Industrie- und Handelskammern, für das Handwerk 53 Handwerkskammern und für die freien Berufe und den öffentlichen Dienst ca. 335 "sonstige zuständige Stellen" (z. B. Rechtsanwaltskammern, Steuerberaterkammern, Landesversicherungsanstalt, Generalvikariate, Ärzte- und Zahnärztekammern).
Eine aktuelle Übersicht über alle zuständigen Stellen bietet das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in der "Bekanntmachung des Verzeichnisses der anerkannten Ausbildungsberufe und das Verzeichnis der zuständigen Stellen" (BIBB/Themen/Berufe).
Dem Berufsbildungsausschuss gehören sechs Beauftragte der Arbeitgeber, sechs Beauftragte der Arbeitnehmer und sechs Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen an, die Lehrkräfte mit beratender Stimme.
Zur Abnahme von Abschlussprüfungen errichtet die zuständige Stelle Prüfungsausschüsse. Prüfungsausschüsse sind ein Organ der zuständigen Stelle. Sie haben innerhalb der zuständigen Stelle hinsichtlich der Abnahme der Prüfungen eine eigenständige, gesetzlich geregelte Befugnis.
Der Prüfungsausschuss besteht aus mindestens drei Mitgliedern. Darunter Beauftragte der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer in gleicher Zahl und mindestens eine Lehrkraft einer berufsbildenden Schule. Die Mitglieder haben Stellvertreter*innen.
Nähere Informationen zu Prüfungsausschüssen und zum Prüfungswesen finden sich unter "Prüfungswesen".